Hyaluron-Therapie bei Arthrose
Schmerzlinderung und bessere Beweglichkeit ohne Operation
Arthrose gehört zu den häufigsten Gelenkerkrankungen weltweit. Durch den Abbau der Knorpelschicht im Gelenk kommt es zu Schmerzen, Steifigkeit und Einschränkungen im Alltag. Während Medikamente oder Kortisonspritzen nur kurzfristige Effekte haben und ein Gelenkersatz eine große Operation bedeutet, bietet die Hyalurontherapie eine bewährte und schonende Möglichkeit, Arthrosebeschwerden über Monate zu lindern.
Im Folgenden erklären wir, wie die Behandlung funktioniert, für wen sie geeignet ist und wie sie sich im Vergleich zu anderen Therapien einordnet.
Was ist Hyaluronsäure und warum bei Arthrose sinnvoll?
Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit (Synovia) und sorgt dafür, dass die Gelenkflächen reibungslos aufeinander gleiten. Sie wirkt wie ein „Schmiermittel“ und gleichzeitig als Stoßdämpfer bei Belastungen.
Bei Arthrose nimmt die Menge und Qualität der Hyaluronsäure im Gelenk ab. Die Folge:
- erhöhte Reibung
- Schmerzen und Entzündungen
- eingeschränkte Beweglichkeit
Durch die gezielte Injektion von Hyaluronsäure ins Gelenk wird die Gelenkflüssigkeit angereichert und ihre Schutzfunktion verbessert.

Ablauf der Hyalurontherapie
1. Diagnose & Aufklärung
Vor Beginn wird das Arthrosestadium festgestellt und gemeinsam entschieden, ob Hyaluron sinnvoll ist.
2. Injektion
Unter sterilen Bedingungen wird Hyaluronsäure direkt in das betroffene Gelenk gespritzt. Je nach Gelenkgröße und Präparat sind meist 3–5 Injektionen im Abstand von einer Woche notwendig.
3. Dauer
Der Eingriff dauert nur wenige Minuten und erfolgt ambulant.

Vergleich mit anderen Therapiemöglichkeiten bei Arthrose
- Kortisonspritzen
Sehr wirksam bei akuten Entzündungsschüben, aber nur kurzfristig. Häufige Anwendung kann Knorpel schädigen. - ACP/PRP (Eigenbluttherapie)
Nutzt Wachstumsfaktoren aus dem Blut, wirkt stärker regenerativ, aber Wirkung individuell unterschiedlich. - SVF-Therapie (Stammzellen aus Eigenfett)
Modernes, regeneratives Verfahren mit Stammzellen. Potenziell länger wirksam, aber aufwendiger und keine Kassenleistung. - Operation / Gelenkersatz
Bei schwerer Arthrose oft unvermeidlich. Dauerhafte Lösung, aber mit OP-Risiken und Rehabilitationsaufwand. - Hyalurontherapie
Bewährte, risikoarme Option bei beginnender bis mittelgradiger Arthrose, mit nachhaltiger Schmerzlinderung und Beweglichkeitsverbesserung.

Sicherheit und Nebenwirkungen
Die Hyalurontherapie gilt als sehr sicher. Mögliche Nebenwirkungen:
- leichte Schwellung oder Rötung an der Einstichstelle
- selten Reizungen im Gelenk
Schwerwiegende Komplikationen sind äußerst selten.
Fazit
Die Hyalurontherapie ist eine etablierte, sichere und wirksame Methode zur Behandlung von Arthrose im Früh- und Mittelstadium. Sie verbessert die Gelenkschmierung, lindert Schmerzen und steigert die Beweglichkeit – ohne großen Eingriff.
Für viele Patienten ist sie ein wertvoller Baustein, um die Lebensqualität zu verbessern und einen Gelenkersatz hinauszuzögern.

Indikationen – für wen ist die Hyalurontherapie geeignet?
Die Hyalurontherapie ist besonders wirksam bei:
- Früh- bis mittelgradiger Arthrose (z. B. Knie, Hüfte, Schulter, Hand- oder Sprunggelenk)
- Patienten mit Schmerzen trotz konservativer Maßnahmen wie Physiotherapie oder Schmerzmitteln
- Patienten, die Kortison vermeiden möchten
- Patienten, die einen Gelenkersatz hinauszögern wollen
Bei fortgeschrittener Arthrose mit stark zerstörtem Knorpel sind die Erfolgsaussichten deutlich geringer – hier bleibt oft nur die Operation.

Erfolgsaussichten – was dürfen Patienten erwarten?
Studien und Praxiserfahrungen zeigen:
- Viele Patienten berichten über eine deutliche Schmerzlinderung
- Beweglichkeit verbessert sich spürbar
- Wirkung hält durchschnittlich 6–12 Monate, teilweise länger
- Behandlung kann bei Bedarf wiederholt werden
Wichtig: Die Hyalurontherapie heilt Arthrose nicht, sie lindert die Symptome und kann den Verlauf verlangsamen.

Nachbehandlung – was ist zu beachten?
- Gelenk am Behandlungstag schonen
- Ab dem Folgetag ist normale Alltagsbelastung möglich
- Sport nach einigen Tagen wieder erlaubt
- Physiotherapie kann die Wirkung zusätzlich unterstützen

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Hyalurontherapie
- Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Gesetzliche Kassen übernehmen die Behandlung in der Regel nicht. Private Kassen zahlen oft anteilig oder komplett. - Wie schnell wirkt Hyaluron?
Die Wirkung setzt meist innerhalb weniger Tage bis Wochen ein. - Kann die Behandlung wiederholt werden?
Ja, bei erneut auftretenden Beschwerden kann die Therapie nach einigen Monaten wiederholt werden. - Ist die Injektion schmerzhaft?
Die Injektion selbst ist kurz und verursacht höchstens ein leichtes Druckgefühl. - Kann Hyaluron eine Operation ersetzen?
Sie kann eine OP hinauszögern, aber nicht bei schwerer Arthrose ersetzen.